MBST im Profisport - Schnelle Rückkehr eines Handballers auf die Platte
Handballfans ist kürzlich ein Artikel über die schnelle Rückkehr von Luca Witzke auf das Handballfeld aufgefallen. Der Spielmacher des SC DHfK Leipzig und Handballnationalspieler war nach einer Verletzung mit MBST behandelt worden.
Dr. Toussaint, Sie sind der behandelnde Mannschaftsarzt der Leipziger Handballer. Wegen welcher Verletzung wurde Luca Witzke hier behandelt?
Luca wurde wegen einer Verletzung der Schulter behandelt.
Wie ist die übliche Ausfallzeit bei so einer Verletzung?
Die übliche Ausfallzeit für solch eine Schulterverletzung ist bei nichtoperativer Therapie ca. 6-12 Wochen. Bei Überkopfsportarten oder Sportarten mit hoher dynamischer Kraftbelastung des betroffenen Arms kann es bis zur vollständigen Sport- und Wettkampffähigkeit auch länger dauern.
Wie wurde Luca Witzke behandelt?
Seit der Verletzung erfolgte täglich eine intensive Physiotherapie und im weiteren Verlauf spezifisch angepasste rehabilitative Sporttherapie mit schrittweisem Belastungsaufbau für die verletzte Schulter. Als Spezialtherapie kam die MBST-Behandlung (Zielgewebe Knorpel) mit dem mobilen MBST-Gerät zur Anwendung.
Wie schnell war er dann letztlich wieder fit und spielfähig?
Der Belastungsaufbau für die verletzte Schulter konnte individualisiert frühzeitig begonnen und schrittweise systematisch gesteigert werden. Nach 6 Wochen war eine vollständige Rückkehr ins Handballtraining möglich. Das erste Spiel bestritt Luca nach weiterem unkompliziertem Trainingsverlauf nach 7,5 Wochen.
Können Sie eine Einschätzung geben, woran die schnelle Rückkehr lag?
Für die schnelle Rückkehr mit erfolgreichem Abschluss des RTC-Prozesses (return to competition) sind aus meiner Sicht zwei Aspekte zu berücksichtigen. Der verletzte Handballer erhielt sofort zeitnah eine sehr gute sportphysiotherapeutische und rehabilitative Behandlung und nicht zuletzt beeinflusste die angewendete Kernspinresonanz-Therapie den Heilverlauf äußerst positiv.
Warum war die MBST-Therapie hier eine gute Behandlungsoption?
Wir blicken auf eine über 12-jährige erfolgreiche Erfahrung der MBST-Therapie bei Sportlern verschiedener Sportarten, aber insbesondere auch von Handballern zurück. Dabei konnten wir in fast allen Fällen als Hauptwirkung eine merkliche Heilungsförderung beim Einsatz dieser Therapie feststellen. Verschiedenen Sportlern konnte so die schnellere Rückkehr ins Training als auch die Teilnahme an wichtigen Wettkämpfen (u. a. verschiedene Meisterschaften) oder den Spielbetrieb der Saison ermöglicht werden. Aus diesem Grunde war nach der Entscheidung zur nichtoperativen Behandlung der Verletzung von Luca Witzke auch hier der Einsatz der MBST-Therapie ein wichtiger Bestandteil des Therapiekonzepts.
Sie betreuen ja nicht nur die Leipziger Handballer, sondern haben generell viel Erfahrung in der Behandlung von Sportlern. Welche Sportarten betreuen Sie noch?
Schwerpunkte sind neben Profi-Handball auch Tennis, ambitionierte Freizeitsportler in Spielsportarten und besonders Ausdauersportarten (u. a. Läufer, Triathleten).
Wann entscheiden Sie sich bei Sportlern für den Einsatz von MBST?
Fast alle Sportler, die bei mir in Behandlung sind, wollen eine Verletzung oder ein gesundheitliches Problem schnell beseitigt haben und ihre Sportfähigkeit so schnell wie möglich erreichen. Und da kommt häufig die MBST-Therapie als heilungsförderndes Verfahren in den Blickwinkel. Gerade aber auch bei Sportlern aus dem Kinder- und Jugendbereich spielt MBST eine sehr positive Rolle. Es können längere Verläufe mit Schmerzen, Sportpause und Inaktivität vermieden oder zeitlich optimiert werden. Auch die sichere Ausheilung ohne eine Operation ist hierbei ein wichtiger Aspekt.
Gibt es Einsatzgebiete, wo sich MBST besonders eignet?
Unter Berücksichtigung aller Patienten in unserer Praxis, nicht nur der Sportler, können wir feststellen, dass sich besonders akute Verletzungen (Frakturen inkl. Knochenmarködemen, Bänder- und Sehnenrisse, strukturelle Muskelverletzungen, Knorpelläsionen inkl. Meniskus), die nicht operativ versorgt werden müssen oder können, für diese Therapie sehr gut eignen. Aber auch Folgen von Verletzungen oder von Fehlbelastungen und Überlastungen der oben genannten muskuloskelettalen Strukturen und degenerative Erkrankungen am Bewegungsapparat (Gelenke, Sehnen) finden sich vielfach bei unseren Patienten. Ein eher spezielles Anwendungsgebiet mit ausgesprochen sehr guter Erfahrung sind Hautverletzungen durch Verbrennungen oder Wundheilungsstörungen. Ebenfalls zunehmend in den Blickpunkt gerückt sind in den letzten 2-3 Jahren in meiner Praxis die MBST-Behandlung von Bandscheibenschäden an der Wirbelsäule.
Gibt es bestimmte Voraussetzungen, die dafür erfüllt sein müssen?
Bei jedem potentiellen MBST-Patienten und besonders auch bei älteren Patienten sind die typischen Kontraindikationen zu beachten. Bei zu behandelnden Sportlern oder Kindern und Jugendlichen spielen sie aber fast keine Rolle. Wichtig ist auch die Frage nach der Struktur, die betroffen ist, und ob diese durch die bekannten Wirkungen der MBST-Therapie zielführend behandelt werden kann. Die erfolgreiche MBST-Behandlung bedarf einer differenzierten Beurteilung und einer korrekten Indikationsstellung. Langjährige Erfahrungen sind dafür sicher hilfreich.
Dr. med. René Toussaint ist Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin, Manuelle Medizin, Physikalische Therapie und Sozialmedizin. Er ist Inhaber der Praxis für Orthopädie und Sportmedizin am Brühl in Leipzig. Dr. Toussaint betreut als Teamarzt die Männer-Handballmannschaft des SC DHfK (1. Bundesliga) und engagiert sich als langjähriger Turnierarzt bei den „Leipzig open“, einem internationalen Tennisturnier.
https://www.scdhfk-handball.de/sponsoren-app/luca-witzke-wieder-voll-im-mannschaftstraining-2/